5. Aufnahme und Wiedergabe von Videos



Dieses Kapitel beschreibt, wie Sie mit dem DVBViewer Videos aufnehmen und wieder abspielen können, und was dabei zu beachten ist. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie sich in Ruhe die vorbereitenden Abschnitte dieses Kapitels durchlesen. Nicht vergessen werden soll dabei, dass der DVBViewer auch ein ausgezeichneter Radio-Recorder ist. Wenn Sie einen Radiosender einstellen und dann eine Aufnahme starten, erhalten Sie natürlich eine Audio-Datei. Auch dies kommt zur Sprache. Schließlich wird noch die Timeshift-Funktion behandelt, die zeitversetztes Fernsehen ermöglicht.

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Die Dateigröße

Video-Aufnahmen mit den DVBViewer brauchen enorm viel Speicherplatz auf der Festplatte. Wie viel es genau sein wird, lässt sich schlecht vorhersagen. Je nach dem, mit welcher Bitrate gesendet wird, kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen. Aber über den Daumen gepeilt müssen Sie mit 2,5 GByte für einen 90-Minuten-Spielfilm rechnen. Oder anders gesagt: Runde 28,5 MByte pro Minute. Ein gewisser Trost ist dabei, dass die die Aufnahme absolut dem Original entspricht. Es gibt also – anders als bei einem VHS-Videorecorder - keine Qualitätsverluste.

Doch selbst wenn noch genug Platz auf der Festplatte vorhanden ist, kann eine Aufnahme an den Beschränkungen des auf Ihrem PC verwendeten Dateisystems scheitern.

Das uralte, von DOS und Windows 95 verwendete FAT-System erlaubt eine maximale Dateigröße von 2 GByte. Unter Windows 98/ME gestattet das FAT32-System immerhin 4 GByte. Trotzdem tritt manche Software wegen gewisser Nachlässigkeiten bei der Programmierung auch hier ab 2 GByte in den Streik. Wer ganz sicher gehen will, dass auch bei einer Video-Nachbearbeitung alles klappt, sollte sich deshalb lieber auf 2 GByte beschränken.

Windows 2000 und Windows XP verwenden das moderne NTFS-System, dass in dieser Hinsicht keine Beschränkungen kennt (jedenfalls keine, die Sie beachten müssten). Allerdings können auch diese Windows-Versionen mit FAT32 arbeiten. Deshalb die folgenden Ratschläge:

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Automatisches Aufteilen der Video-Datei

Glücklicherweise ermöglicht der DVBViewer das Aufnehmen umfangreicher Videos selbst dann, wenn Sie als Windows 98/ME-Benutzer der 2 bzw. 4 GByte-Grenze ausgeliefert sind. Die Datei wird einfach automatisch in passende Portionen aufgeteilt. Dies ist natürlich auch nützlich, wenn Sie Videos anschließend auf CDs brennen wollen.

Wählen Sie im Einstellungen-Menü „Optionen“ und wechseln Sie in dem Optionen-Fenster auf die Registerkarte „Rekorder“. Dort finden Sie einige für das Aufnehmen wichtige Einstellmöglichkeiten. Unter anderem können Sie für das Aufteilen der Videodatei in Häppchen einer bestimmten Größe sorgen. Gehen Sie so vor:

Daraufhin wird der DVBViewer bei Aufnahmen jeweils nach Erreichen der vorgegebenen Größe einen Schnitt setzen und eine neue Datei beginnen.

Zusätzlich können Sie auf dieser Registerkarte einstellen, dass der DVBViewer eine laufende Aufnahme durch einen roten Punkt im Bild signalisiert. , oder bei Beginn einer Aufnahme automatisch eine Textdatei mit den dazugehörigen EPG-Informationen erzeugt.

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Zielordner und Dateiformat

Bevor Sie Ihre erste Aufnahme starten, sollten Sie überlegen, in welchem Ordner Ihrer Festplatte Sie Ihre Videos speichern möchten. Standardmäßig ist das der Unterordner „Capture“ im DVBViewer-Ordner. Sie können einen anderen Ordner auf der Rekorder-Registerkarte wählen, die über den „Optionen“ im Einstellungen-Menü erreichbar ist. Klicken Sie dort auf das Ordnersymbol in der entsprechenden Zeile. Daraufhin erscheint ein Ordner-Auswahlfenster.

Die DVD Paketgröße bewirkt, dass der DVBViewer bei Aufnahmen im MPG-Format die relativ großen DVB-Datenblöcke in kleinere Häppchen von maximal 2 KB Größe „paketisiert“. Dies entspricht der DVD-üblichen Aufteilung, so dass auf DVD-Wiedergabe spezialisierte Soft- und Hardware besser damit zurechtkommt. Insbesondere das häufig verwendete Programm WinDVD hat sonst beim Abspielen Probleme.

Schließlich gilt es noch, sich für ein Aufnahmeformat zu entscheiden. In der gleichnamigen Liste stehen folgende Alternativen zur Auswahl:

Wenn Sie also ohne weitere Ambitionen nur auf der Festplatte aufnehmen möchten, ist auf jeden Fall das erste Format zu empfehlen, da es sich am einfachsten handhaben lässt.

Audio-Aufnahmen von Radiosendungen werden als mp2-Datei gespeichert (außer bei Wahl des PVA-Formats). Probleme mit der Dateigröße sind hierbei im allgemeinen nicht zu befürchten.

mp2 ist ein Vorgänger des bekannten mp3-Formats. Da Windows den dafür zuständigen Decoder mitbringt, kommen Mediaplayer im allgemeinen mit mp2 zurecht. Dies gilt jedoch nicht für alle Programme. Nero Burning ROM akzeptiert zum Beispiel keine mp2-Dateien als Ausgangsmaterial für das Brennen von Audio-CDs. Sie müssen erst mit einem geeigneten Werkzeug nach mp3 oder wav konvertiert werden. Zu beachten ist dabei auch noch die für Audio-CDs meist erforderliche Konvertierung der Abtastrate von 48 khz nach 44 khz. Hinweise dazu finden Sie in Kapitel 9.

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Video-Aufnahme

Nachdem Sie alle notwendigen Einstellungen vorgenommen haben, geht es nun sehr schnell und einfach: Schalten Sie auf das betreffende Programm um und klicken Sie auf den roten Knopf in der Symbolleiste, oder wählen Sie den Befehl „Video aufnehmen“ im DVBViewer-Menü. Während die Aufnahme läuft, wird der Knopf grau dargestellt. Ein nochmaliges Anklicken beendet die Aufnahme.

Alternativ können Sie eine Aufnahme im Aufnahme-Kontrollfenster starten, das zusätzliche Aufnahme-Optionen und Informationen bietet.

Der DVBViewer erfindet automatisch eindeutige Dateinamen für aufgenommene Sendungen. Sie setzen sich aus Datum und Zeitpunkt der Aufnahme sowie dem Sendernamen und dem Titel der Sendung (sofern via EPG ermittelbar) zusammen. Bei automatisch aufgeteilten Dateien kommt noch eine laufende Nummer hinzu.

Was während einer Aufnahme zu beachten ist:

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Video-Wiedergabe

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein mit dem DVBViewer aufgenommenes Video abzuspielen:

Während der Wiedergabe zeigt die Statuszeile die Bedienungselemente Play, Pause und Stop an. Indem Sie in den Fortschrittsbalken klicken, können Sie zu jeder beliebigen Stelle des Videos springen.

Da der DVBViewer alle Eigenschaften eines universellen Mediaplayers mitbringt, können Sie auch Audio- und Videodateien abspielen, die nicht mit dem DVBViewer aufgenommen wurden. Voraussetzung dafür ist, dass die entsprechenden Decoder im System installiert sind.

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Wiedergabe über die Playliste

Die Playliste ermöglicht es, Media-Dateien zusammenzustellen und automatisch hintereinander abzuspielen zu lassen – zum Beispiel mit dem DVBViewer aufgenommene Videoclips, oder auch Musikdateien in beliebiger Mischung. Wählen Sie zu diesem Zweck den Menüpunkt „Playliste“ im DVBViewer-Menü und dann „Playliste anzeigen“. Es erscheint ein Fenster, das Ihnen folgende Möglichkeiten bietet:

Die Dateien werden standardmäßig von oben nach unten abgespielt. Wenn der DVBViewer das Ende erreicht hat, fängt er wieder von vorne an. Weitere Möglichkeiten zur Ablaufsteuerung bietet das Untermenü, das nach Ansteuern von „Playliste“ im DVBViewer-Menü aufklappt:

Die aktuelle Playliste speichert der DVBViewer beim Beenden des Programms automatisch in der Datei Setup.ini, so dass sie beim nächsten Programmstart wieder zur Verfügung steht.

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Timer-Programmierung

Wie ein Videorecorder erlaubt auch der DVBViewer die Programmierung von Timer-Aufnahmen. Rufen Sie hierzu im DVBViewer-Menü den Befehl „Recorder-Programmierung“ auf, worauf das unten stehende Fenster erscheint. Um hier einen Auftrag zu erteilen, gehen Sie wie folgt vor:


Weiterhin bietet Ihnen das Fenster noch folgende Möglichkeiten:


Der DVBViewer erlaubt die Aufnahme von mehreren Sendern zeitgleich, sofern sich diese auf ein und dem selben Transponder/Multiplex befinden. Sollte eine Aufnahme sich überlappen und kann nicht aufgezeichnet werden, wird sie roter Schrift kenntlich gemacht.

Ein einfacherer Weg zur Timer-Programmierung führt eventuell über das EPG-Fenster und den dortigen Schaltknopf „Sende an PVR“. Danach finden Sie den Auftrag bereits komplett eingetragen im Rekorderprogrammierung-Fenster vor. Zu empfehlen ist allerdings, Beginn und Ende noch um einige Minuten vor- bzw. zurückzuverlegen, da sich die Fernsehsender häufig nicht exakt an die Zeiten halten. Ein VPS-Signal steht beim Digital-TV leider noch nicht zur Verfügung.

Zu beachten ist, dass die Aufträge natürlich nur abgearbeitet werden können, wenn der PC eingeschaltet und der DVBViewer gestartet ist (wobei er ruhig ein unauffälliges Dasein als minimiertes Fenster fristen kann).

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Timeshift

Timeshift beruht auf einem speziellen Aufnahmeverfahren, das es ermöglicht, schon während der Aufnahme mit der Wiedergabe zu beginnen.

Die Timeshift-Aufnahme ist in folgenden Situationen ist dies von Nutzen:

In allen Fällen werden Sie nichts von der Sendung verpassen. Timeshift ermöglicht es also, eine Fernsehsendung in gewissen Grenzen wie ein aufgenommenes Video zu behandeln.

Die Timeshift-Wiedergabe lässt sich über einen Klick ganz an den Anfang des Fortschrittsbalkens in der Statusleiste oder mit dem gleichnamigen Befehl im DVBViewer-Menü starten, der das nebenstehende Fenster erscheinen lässt. Gehen Sie dort wie folgt vor:

Um Timeshift zu beenden, wählen Sie den Befehl „Timeshift-Wiedergabe“ im DVBViewer-Menü einfach ein weiteres Mal an. Sowohl die Aufnahme als auch die Wiedergabe werden dadurch abgebrochen, und Sie sehen wieder das aktuelle Programm.

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