Sender, die das Internet als Verbreitungsweg nutzen, lassen sich mit jedem internetfähigen PC ohne zusätzliche Hardware empfangen, und die Auswahl ist riesig: Weltweit gibt es hunderte TV- und Zehntausende Radiosender, die jeden Bedarf und Musikgeschmack abdecken. Der DVBViewer GE integriert ab Version 3.6 Internet-TV und -Radio nahtlos in die bekannten Mechanismen für den DVB-Empfang. Die Sender können in der Senderliste und der Favoritenliste gespeichert werden. Aufnahmen sind ebenso möglich wie Bild in Bild und Timeshift, von Radiosendern gelieferte Zusatzinformationen wie Interpret und Titel gelangen als EPG-Daten verkleidet zur Anzeige. Dieses Kapitel beschreibt, wie Sie die Senderliste mit Internet-Sendern füllen.
Voraussetzungen | Was zu erwarten ist | Stream- und TS Stream-Stammordner | Hinzufügen von Sendern | Internetradio aufnehmen | Fehler beim Tunen
Bevor Sie sich mit Internet-Empfang
befassen, überprüfen Sie bitte sorgfältig, ob die
folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
Installation des DVBViewer GE ab Version 3.6.
Installation der aktuellen LAV Filters (der DVBViewer GE braucht die 32-Bit-Version). Der LAV Quellfilter ist für die Wiedergabe von Streaming-Formaten erforderlich, die der DVBViewer Filter nicht beherrscht. Außerdem stellt die Installation sicher, dass die erforderlichen Decoder im System vorhanden sind.
Unter „Einstellungen/ Optionen/ DirectShow/ Renderer/Decoder/ MP3 Decoder“ sollte der LAV Audio Decoder, ffdshow oder der AC3 Filter eingestellt sein, auf keinen Fall jedoch System Default oder MP3 Decoder DMO, sonst gibt es bei Internet-Radio mit MP3 Audio keinen Ton. Für AAC ist der LAV oder Microsoft Decoder geeignet.
„Einstellungen/ Optionen/ Allgemein/ Automatische Sender-Aktualisierung“ sollte eingeschaltet sein, damit der DVBViewer GE bei neu hinzugekommenen Sendern die Senderdaten automatisch erkennt.
Der einfachste Weg, sofort mit Internet-Empfang zu beginnen, ist der Import von Senderlisten im INI-Format, die in den Unterordnern „Internet TV“ und „Internet Radio“ des DVBViewer GE-Pakets enthalten sind. Sie importieren sie in die DVBViewer GE-Senderliste, indem Sie die entpackten INI-Dateien mit der Maus in die Senderliste ziehen oder die Import-Funktion verwenden. Zur Verfügung stehen:
HLS Deutsch.ini: Deutschsprachige TV-Sender, die das HLS-System verwenden (HTTP Live Streaming für Mobilgeräte). Enthalten sind die meisten deutschen Öffentlich-Rechtlichen sowie einige Privatsender.
HLS Deutsch Lokal.ini: Deutschsprachige lokale TV-Sender und offene Kanäle, die HLS verwenden.
HLS International.ini: Eine große Anzahl ausländischer TV-Kanäle, die HLS verwenden.
HbbTV Deutsch.ini: Bis auf wenige Ausnahmen deutschsprachige TV-Sender aus HbbTV-Portalen, die einen reinen Transportsrom ohne HLS liefern. Darunter zahlreiche Lokalsender, die auch in der Kategorie „HLS_Deutsch Lokal“ zu finden sind, aber via HbbTV mitunter in besserer Qualität, da sie für stationären Empfang mit internetfähigen Fernsehgeräten ausgelegt sind.
Public Web Radio.ini enthält alle deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Radiosender (einschließlich Österreich und Schweiz), dazu BBC.
Private Web Radio.ini enthält über 300 private deutsche Sender alphabetisch sortiert.
Die Möglichkeiten reichen jedoch noch wesentlich weiter. Die nächsten Abschnitte beschreiben, wie Sie die Sammlung erweitern.
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Während Internet Radio schon lange etabliert ist und sich meist problemlos empfangen lässt, sieht es bei Internet TV teilweise anders aus. Allein schon die deutlich höhere Datenrate, die der Sender jedem einzelnen Zuschauer separat liefert, sorgt gelegentlich für Probleme. Wer die Zuverlässigkeit von DVB-Empfang gewohnt ist, muss sich umstellen. Perfektionisten, die jeden Bildruckler und Aufnahmefehler als persönliche Beleidigung empfinden, fangen mit Internet TV am besten gar nicht erst an. Denn hier herrschen raue Sitten. Was bei Internet TV alles passieren kann:
Streaming-Server oder Leitungen sind überlastet und liefern nur noch tröpfchenweise Daten, wenn überhaupt. Der Empfang stockt, das Bild bleibt stehen. Besonders gerne in der Internet-Hauptverkehrszeit zwischen 18:00 und 22:00 Uhr. Man sollte nie fest damit rechnen, dass man seine Lieblingssendung via Internet vollständig sehen oder aufnehmen kann.
Manchmal begrüßt einen beim Einschalten eines Senders ein Hinweis "Aus rechtlichen Gründen kann die laufende Sendung nicht angezeigt werden". Dem Sender fehlen die Rechte für eine Verbreitung im Internet. Hinzu kommt Geoblocking. Sendungen oder ganze Sender dürfen nicht außerhalb der Landesgrenzen gezeigt werden. Wer hofft, deutsche Sender via Internet im Ausland empfangen zu können, muss mit Einschränkungen rechnen.
Wer die Bildqualität mancher DVB-Kanäle grottenschlecht findet, wird sehen: Das ist noch zu toppen. Manche Streaming-Angebote sind mit minimaler Video-Datenrate auf Mobilempfang zugeschnitten, ohne Rücksicht darauf, ob Bilddetails in Blockartefakten untergehen. Mitunter fügen Encoder-Bugs ihren Senf in Form regelmäßiger Störungen hinzu. Kurz gesagt, es gibt in dem Bereich krasse Qualitätsunterschiede, von ansehnlichem HD bis zur ungenießbaren Pixelmatsche.
Eine saubere TV-Wiedergabe braucht Zeitstempel (PTS) im Datenstrom. Das vom DVBViewer verwendete DirectShow-System reagiert sehr ungehalten, wenn die nicht stimmen. Manche Internet-Sender tun alles, um die Wiedergabe komplett zum Erliegen zu bringen. Da läuft die mitgesendete Zeitreferenz (PCR) zu schnell oder zu langsam, die Zeitangaben springen wild hin und her... es gibt aber Gegenmittel. Mehr dazu in einem der folgenden Abschnitte.
Das Bildseitenverhältnis scheint manchen Internet-Sendern vollkommen egal zu sein. Nicht nur, dass 16:9 als 4:3 und umgekehrt gesendet wird - es treten auch exotische Varianten wie 5:4 auf. Das Resultat: Eier- und Plattköpfe... man kann das im DVBViewer natürlich manuell korrigieren (Einstellungen -> Bildseitenverhältnis). Trotzdem nervig.
"Live" ist relativ... insbesondere HLS hinkt dem DVB-Empfang 30 bis 45 Sekunden hinterher. Wer den Torjubel beim Nachbarn hört, kann sich also noch schnell ein Bier holen, ohne das Ereignis zu verpassen. Manche Sender machen aus der Not eine Tugend. Beim Ersten und ZDF kann man zum Beispiel einen bis zu einer halben Stunde verzögerten Stream abrufen – nützlich, wenn man für eine Sendung zu spät nach Hause kommt. Dazu später mehr.
Teletext, EPG und Untertitel? Fehlanzeige. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Zusammengefasst: Internet TV kann herkömmliche Empfangswege nicht ersetzen. Als alleinige TV-Quelle ist es vielleicht für anspruchslose Gelegenheits-Fernseher geeignet, ansonsten eher als Ergänzung zum DVB-Empfang. Wer gelegentlich während einer laufenden Aufnahme einen anderen Sender sehen will, ohne in einen weiteren Tuner zu investieren, ist damit gut bedient. Und im lokalen oder weltweiten TV-Angebot zu stöbern macht Spaß. Insgesamt eine interessante Sache, wenn man nicht zu viel erwartet.
Möchte man über die Verwendung vorgefertigter Senderlisten hinausgehen, ist es wichtig, zu verstehen, wie Internet-Empfang im DVBViewer GE organisiert ist. Das wichtigste Element eines Stream-Eintrags in der Senderliste ist seine Adresse (URL). Das kann zum Beispiel eine mit https:// beginnende Internet-Adresse sein, oder auch der Pfad einer Datei auf der lokalen Festplatte, wie D:\Aufnahmen\Sportschau.ts.
Es gibt in der DVBViewer GE-Senderliste zwei Typen von Stammordnern, die Streams aufnehmen. Wie ein Eintrag behandelt wird, hängt davon ab, in welcher Art Stammordner er sich befindet:
Einträge in TS Stream-Stammordnern mit lila Icon werden grundsätzlich als Live Streams mit dem DVBViewer Filter abgespielt und lassen sich wie DVB-Sender aufnehmen, als Bild in Bild anzeigen usw.. Das gilt auch für Einträge, die auf lokale TS-Dateien verweisen. Falls die URL / der Pfad etwas angibt, das keinen Transportstrom liefert, erscheint beim Wiedergabeversuch die Fehlermeldung „Kein TS Stream Format“ im OSD.
Einträge in Stream-Stammordnern mit türkisen Icon und einer Internet- bzw. Netzwerk-Adresse werden mittels externer Komponenten (LAV / Microsoft Sourcefilter) wiedergegeben. Einträge mit einem Dateipfad werden auf gewöhnliche Weise als Datei abgespielt. Aufnehmen, Bild in Bild und weitere vom DVB-Empfang gewohnte Funktionen stehen hier nicht zur Verfügung. Dafür ermöglicht diese Art Stammordner die Wiedergabe von Formaten, die keinen DVB-ähnlichen Transportstrom liefern, und bietet für lokale Dateien Wiedergabelisten-Funktionalität. Mehr dazu später.
Kurz gesagt sind Stream-Stammordner für jegliche Art Media-Streams und -Dateien geeignet (sofern es im System DirectShow-Komponenten gibt, die damit umgehen können). TS Stream-Stammordner sind dagegen speziell für DVB-ähnliche Quellen als eine Untermenge der allgemeinen Streams gedacht.
Beide Arten von Stammordnern lassen sich im DVBViewer GE durch einen Rechtsklick in die Senderliste und Anwahl von „Neuer Stammordner/ TS Stream“ bzw. „Neuer Stammordner/ Stream“ erzeugen. Einträge können Sie ab DVBViewer GE 3.6.2 mit der Maus oder Ausschneiden / Einfügen von einem Stream-Stammordner-Typ in den anderen verschieben.
Was kann der DVBViewer GE alles als DVB-ähnlichen TS Stream mit Aufnahmemöglichkeit usw. verarbeiten? Eine ganze Menge:
Einfaches HTTP Streaming eines Transportstroms. Es wird gerne von Sendern verwendet, die über DVB-T oder Satellit erreichbar sein wollen, jedoch ohne die enormen Kosten dieser Verbreitungswege. Sie sind dann in HbbTV-Portalen anwählbar. Die Video- und Audio-Daten kommen jedoch via Internet. Kennt man die Adresse, geht es auch ohne HbbTV-fähigen Fernseher. Weiterhin kann man im Heimnetzwerk gestreamte TS-Dateien auf diese Weise empfangen.
HLS (HTTP Live Streaming). Ein von Apple für iPhone und IPad erdachtes und deshalb von zahlreichen Sendern unterstütztes Streaming-System. Es liefert einen mit M3U-Playlisten verwalteten segmentierten Transportstrom. Die ursprüngliche Idee dahinter ist adaptives Streaming: Mobilgeräte können je nach verfügbarer Datenrate die Bildqualität bzw. Auflösung dynamisch ändern. Dies unterstützt der DVBViewer GE jedoch nicht. Standardmäßig wählt er immer die höchste Qualität - für den stationären Betrieb meistens angemessen. Wie man notfalls die Datenrate manuell herunterschraubt, kommt später zur Sprache.
Internetradio mit MP3/AAC Audio: Den Inhalt dieser HTTP Streams verpackt der DVBViewer GE intern in einen Transportstrom. Höhere Programmschichten sehen ihn dann als DVB-Radio an und packen ihn wieder aus (also wie Weihnachten...). Nur wenige Sender verwenden andere Formate wie Windows Media Audio (WMA) oder Ogg Vorbis. Sie lassen sich nicht als TS Stream behandeln und müssen in der DVBViewer GE-Senderliste als allgemeiner Stream ohne Aufnahmemöglichkeit gespeichert werden.
UDP/RTP Multicast und Unicast, so wie von T-Entertain und anderen Anbietern gegen Bezahlung verfügbar (oder auch vom VLC als Streaming-Quelle im Heimnetzwerk). Diese Methode wurde und wird vom DVBViewer bereits durch die Empfangsart DVB-IPTV abgedeckt, aber im TS Stream-Rahmen auf eine neue Basis gestellt, die besser handhabbar ist.
RTSP, sofern Sat>IP konform. Im TS Stream-Rahmen arbeitet der DVBViewer GE als sogenannter Thin Client, der vom Sat>IP-Server vorgefertigte und in einer Senderliste bereitgestellte URLs verwendet (wie die in der vom Recording Service erzeugten RTSP-Senderliste). Dies ist eventuell bei Sat>IP-Servern nützlich, die keine andere Möglichkeit bieten. Der Betrieb mit virtuellen Sat>IP- bzw. RTSP-Geräten, die den Standard vollständig implementieren, ist jedoch wesentlich leistungsfähiger und im DVBViewer GE vorzuziehen, wenn möglich.
Lokale TS-Dateien. Wenn man dem DVBViewer GE einen lokalen Dateipfad als Adresse eines TS Streams angibt, verhält er sich, als würde der Inhalt live gesendet. Das ist für spezielle Zwecke nützlich. Mit einer Aufnahme lässt sich für Tests der Live-Betrieb simulieren. Außerdem kann man so eine TS-Datei im Bild-in-Bild-Fenster abspielen (allerdings ohne Navigationsmöglichkeit), was mit dem DVBViewer sonst nicht geht.
Alles, was nicht in eine der obigen Kategorien fällt, muss sich zwingend in einem allgemeinen Stream-Stammordner befinden. Sonst gibt es beim Wiedergabeversuch nur eine Fehlermeldung.
Für Internet-Empfang braucht man auf jeden Fall die Adresse (URL) des Streams, meistens beginnend mit https://.... Im Gegensatz zu spezialisierten Internet-Radioempfängern verfügt der DVBViewer GE über keine Radio-Datenbank-Anbindung. Es ist also Eigeninitiative erforderlich. Dies gilt noch mehr für Internet-TV. Während die Adressen von Internet-Radiosendern über spezialisierte Seiten leicht auffindbar sind, machen Internet-TV-Anbieter daraus oft ein Geheimnis. Zwar gibt es im Web TV-Adresslisten, die jedoch häufig veraltet sind oder über dubiose Seiten verbreitet werden. Deshalb befasst sich dieser Abschnitt hauptsächlich mit Internetradio. Wie man TV-Sendern mit Tricks die Stream-Adressen entlockt, kommt später zur Sprache.
Sie tragen eine Stream-Adresse in die DVBViewer GE-Senderliste ein, indem Sie die folgenden Schritte durchführen:
Ermittlung der Stream-Adresse: Dabei helfen Internetseiten, die nach Kategorien geordnete Sammlungen von Radiostationen mit Suchfunktion bieten und die Stream-Adressen in kleine Wiedergabelisten verpackt bereitstellen. Gut geeignete Seiten sind vTuner, Shoutcast, InternetRadio.com oder RadioFeeds. Nun gilt es, herauszufinden, welche Stelle den Download-Link für die besagte Wiedergabeliste liefert – meistens enthält er „m3u“ oder „pls“. Das kann der Name des Radiosenders sein (bei vTuner), ein Play-Button (bei Shoutcast) oder ein mit „M3U“ beschrifteter Button (bei InternetRadio). Ein Klick darauf löst den Download der Wiedergabeliste im M3U- oder PLS-Format aus, die die Streamadresse enthält - beides sind Textformate, so dass man die Dateien mit einem Texteditor öffnen und die Adresse kopieren kann.
Falls
der Browser die Wiedergabeliste nicht herunterladen, sondern mit
einem Programm öffnen oder sonst etwas damit machen will,
erzwingen Sie
den Download durch einen Rechtsklick auf den Link und Anwahl von
„Ziel speichern unter...“ im Kontextmenü. Alternativ
können sie auch die Download-Adresse der Wiedergabeliste direkt
in die Senderliste eintragen (Rechtsklick auf den Link im Browser und
z.B. „Link-Adresse kopieren“). Der DVBViewer GE besorgt
sich dann die enthaltene Stream-Adresse selbst.
Erzeugen eines TS-Stream-Stammordners in der Senderliste, falls noch keiner existiert oder Sie einen neuen anlegen möchten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Senderliste und wählen Sie im Kontextmenü-Untermenü „Neuer Stammordner/ TS Stream“ an. Sie können neue Sender natürlich auch in einem bereits vorhandenen TS Stream-Stammordner speichern.
Eingabe des Senders: Selektieren Sie einen geeigneten Kategorie-Ordner innerhalb eines TS Stream-Stammordners (also Video, Audio oder einen der Unterordner) und öffnen Sie die Eigenschaften mit einem Klick auf das Symbol oder Alt + Eingabetaste. Der DVBViewer GE präsentiert daraufhin ein leeres Formular für die manuelle Eingabe von Senderdaten. Er braucht hier nur die Adresse und einen Sendernamen. Der Kategoriename ist optional. Lassen Sie den Rest unberührt. Ihn ermittelt der DVBViewer GE selbst.
Ermittlung des Namens und der direkten Adresse: Der DVBViewer GE kann bei vielen Internetradio-Sendern den Sendernamen ermitteln, nachdem Sie die Download-Adresse der Wiedergabeliste oder die Stream-Adresse eingetragen haben. Klicken Sie auf „Ermitteln/ Sendername“. Falls sich danach nichts tut, müssen Sie den Namen manuell eintragen. Der Button „Direkte Adresse“ ermittelt die direkte Adresse eines Streams, falls Sie die Download-Adresse einer Wiedergabeliste eingetragen haben oder der Server auf eine andere Adresse umleitet. Der Vorteil: Mit der direkten Stream-Adresse geht die Anwahl des Senders am schnellsten, da der DVBViewer GE nicht mehrere Server kontaktieren muss. Der Nachteil: Wenn sich die direkte Adresse ändert, funktioniert sie nicht mehr, und sie müssen sie selbst aktualisieren.
Sender hinzufügen: Ein Klick auf „Hinzufügen“ fügt den neuen Sender der gewählten Senderlisten-Kategorie hinzu. Die noch fehlenden Senderdaten ermittelt der DVBViewer GE spätestens, wenn Sie den Sender anwählen.
Falls die
URL / der Pfad etwas angibt, das der DVBViewer GE nicht als
DVB-ähnlichen Transportstrom behandeln kann, erscheint beim
Wiedergabeversuch die Fehlermeldung „Kein
TS Stream Format“ im
OSD. Dies passiert auch bei Internet-Radiosendern, die etwas anderes
als MP3 oder AAC als Audioformat liefern.
Verschieben Sie in diesem Fall den Eintrag in einen allgemeinen
Stream-Stammordner
.
Dann kommt entweder der LAV Sourcefilter zum Einsatz (sofern
installiert), der durch
Verwendung der Bibliothek ffmpeg sehr
viele Formate beherrscht. Oder ein Microsoft Filter für die
Windows-eigenen Formate WMA und WMV. In beiden Fällen gibt es
allerdings keine Aufnahmemöglichkeit. Bitte
beachten: Die genannten
Komponenten können keine in Wiedergabelisten verpackten
Stream-Adressen verarbeiten. Hier ist also „Ermitteln/
Direkte Adresse“
Pflicht!
Wenn Ihr Browser (z.B. Firefox) mitspielt, gibt es noch eine besonders bequeme Methode, Sender in die Senderliste zu übernehmen:
Sender vom Browser in die Senderliste ziehen: Klicken Sie im Browser auf den Link, halten Sie die die linke Maustaste gedrückt und ziehen Sie ihn direkt in die DVBViewer GE-Senderliste - entweder auf einen für Streams geeigneten Stammordner oder eine bestimmte Position innerhalb.
Dies fügt ohne Umschweife die Link- oder Stream-Adresse der Senderliste hinzu. Allerdings nur mit dem richtigen Sendernamen, wenn der Link bzw. die Stream-Adresse im Browser als Sendername ausgeführt ist, so wie bei dem folgenden arabischen Kindersender (früher Al Jazeera Children's Channel):
Wenn der Browser Sendername und Link wie im folgenden Beispiel separat angibt, ist die Vorgehensweise etwas anders: Zunächst zieht man den Link in die Senderliste, der dort unschönerweise auch als Sendername erscheint. Um das zu korrigieren, markiert man den Sendernamen „4E TV“ mit der Maus, lässt die linke Maustaste los, klickt den markierten Text erneut an und zieht ihn auf den neuen Senderlisten-Eintrag. Der DVBViewer GE merkt, dass es sich nicht um eine Adresse handelt, und übernimmt den Text als Sendername:
4E TV
https://mail.tv4e.gr:1935/live/myStream.sdp/playlist.m3u8
Grundsätzlich gilt: Was im Bowser nicht als Link, sondern als Text ausgeführt ist, muss vor dem Ziehen markiert werden. Also auch Adressen, die keine Links sind. Hier als Beispiel der Lokalsender Radio Weser TV, der nur einen Teil des Tages sendet und es wegen miserabler Bildqualität nicht in die mitgelieferten Senderlisten geschafft hat. 320x240 auf einem Full HD Schirm muss man gesehen haben!
Radio Weser TV
rtmpt%3a//stream.radioweser.tv%3a1935/live
playpath=livestream2.sdp
Hier markiert man zunächst die
Adresse, zieht sie in die Senderliste, markiert dann den Sendernamen
und zieht ihn auf den neuen Eintrag.
Bei der
obigen Adresse gibt es übrigens zwei Besonderheiten. Erstens
handelt es sich um das Dreambox-Format.
Der DVBViewer GE verwandelt es automatisch in eine normale URL, indem
er „playpath=“ rauswirft und die Zeichenfolge „%3a“
durch einen Doppelpunkt ersetzt. Zweitens fängt die URL mit der
Protokollbezeichnung rtmp
an. Das bedeutet, sie ist für
einen Flash-Player gedacht. Flash kann der DVBViewer GE eigentlich
nicht. Viele Server bedienen jedoch auch die HLS-Schiene, wenn man
die URL etwas abändert. Das macht der DVBViewer GE automatisch.
Wer das Resultat sehen will, ruft in der Senderliste die
Eigenschaften des
Senders mit dem
Button unten links
auf.
Im mittleren Bereich „TS
Stream-Eigenschaften“ sieht
man die Adresse, die nun mit http anfängt. Hinten hat der
DVBViewer GE „playlist.m3u8“ angehängt. Sowas kann
funktionieren oder auch nicht. Es hängt vom Server ab. Wenn
es nicht funktioniert, hilft vielleicht ein Versuch über die
allgemeine Stream-Schiene
.
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In den Eigenschaften eines Audio-Stream-Eintrags
der Senderliste gibt es eine Checkbox: "Mit dem DVBViewer
Filter abspielbar (ermöglicht Aufnahmen)". Beim
Hinzufügen von Internet-Radiosendern wird der Haken
standardmäßig gesetzt.
Die Senderliste nimmt
hierbei optimistisch an, dass der Sender die Audiodaten als MP3 oder
AAC anliefert, was meistens stimmt. Beide Formate werden im DVBViewer
GE durch ein virtuelles Shoutcast-Gerät verarbeitet. Es
tut softwaremäßig so, als wäre es DVB-Hardware, und
verpackt die Audiodaten in einen DVB-konformen Transportstream. Der
Rest des Programms merkt kaum etwas von der Simulation. Deshalb
funktioniert auch alles, was sonst mit DVB-Radiosendern funktioniert,
auf gewohnte Weise - insbesondere die Wiedergabe mit dem DVBViewer
Filter sowie Aufnahmen und
Timeshift. Nur beim Sendersuchlauf muss der DVBViewer GE
passen.
Die Anzahl der virtuellen Shoutcast-Geräte ist im
DVBViewer GE theoretisch unbegrenzt. Deshalb können Sie mehrere
Sender gleichzeitig aufnehmen, so weit die Bandbreite reicht. 16
MBit-DSL transportiert rein rechnerisch 125 Radiosender mit der
MP3-typischen Datenrate von 128 kbps. Selbst wenn es netto nur für
die Hälfte langt, dürfte das fürs erste reichen.
Internet-Radio nimmt der DVBViewer GE verlustfrei
als MP3 oder AAC-Audiodatei auf, je nach dem, welche Art Audio der
Sender verwendet – es sei denn, Sie stellen in der
Rekorderkontrolle als
Aufnahmeformat „Immer TS“ ein. Dann erhalten Sie
eine TS-Datei, die dem Output des Shoutcast-Gerätes
entspricht.
Allerdings gibt es auch Streams in Formaten wie
Ogg oder Windows Media, mit denen das Shoutcast-Gerät nichts
anfangen kann. Wenn die automatische Sender-Aktualisierung aktiv ist
(siehe „Einstellungen/ Optionen/ Allgemein“), wird
der DVBViewer GE das Format beim Einschalten des Senders in den
meisten Fällen erkennen und den Haken bei "Mit dem
DVBViewer Filter abspielbar" gegebenenfalls selbst
entfernen. Wenn der DVBViewer Filter bzw. das Shoutcast-Gerät
das Format nicht bewältigt, delegiert der DVBViewer GE die
Wiedergabe an einen anderen Quellfilter, erkennbar an dem
deaktivierten Aufnahmeknopf im Hauptfenster. Aufnehmen geht dann nur
mit dem Audiorecorder Plugin.
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Wenn nach dem Einschalten eines Internet-Radiosenders im DVBViewer GE-Hauptfenster die Meldung „Fehler beim Tunen“ erscheint, ist keine Verbindung zum Server zustande gekommen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
Internet-Radiosender können nur eine begrenzte Anzahl Hörer bedienen, je nach Server-Kapazität. Ist sie überschritten, nimmt der Server keine Verbindung mehr an (aus diesem Grund kann Internetradio andere Verbreitungswege nicht vollständig ersetzen). Oft funktioniert es wieder, wenn man es etwas später erneut probiert.
Der Sender ist nur zeitweise aktiv, z.B. zu bestimmten Tageszeiten oder bei wichtigen Ereignissen.
Der Sender existiert nicht mehr. Da im Prinzip jeder einen Internet-Radiosender betreiben kann, gibt es auch eine entsprechende Fluktuation.
Die Streamadresse hat sich geändert. Man muss sie neu herausfinden und im DVBViewer GE korrigieren.
Der Server braucht länger als die standardmäßigen drei Sekunden, die der DVBViewer GE auf eine Antwort wartet. Sie können die Wartezeit probeweise mit dem Programm Tweaker.exe ändern. Die Einstellung „Verbindungs-Timeout für Internet-Radio“ bestimmt in Millisekunden, wie lange der DVBViewer versucht, eine Verbindung mit dem Server aufzubauen.
Andere Internetradio-Fehler sind Aussetzer bei der Wiedergabe. Dafür gibt es zwei Ursachen:
Die Daten treffen zu unregelmäßig ein – erst zu spät, und dann zu viele auf einmal. In dem Fall zeigt die Eigenschaftsseite des DVBViewer Filters eventuell die Fehlermeldung „Graph too late“, aber keine Diskontinuitäten. Aufnahmen sind davon nicht betroffen. Für Abhilfe sorgt eventuell ein größerer Empfangspuffer. Er lässt sich mit dem Programm Tweaker.exe ändern. Zuständig ist die Einstellung „Puffergröße für Internet-Radio“. Sie bestimmt die Größe des Empfangspuffers in kB. Der Standardwert 0 entspricht der Betriebssystem-Standardgröße für TCP-Verbindungen. Sie können den Wert probeweise auf 48, 64 oder sogar 128 kB setzen. Eine übertriebene Größe kann allerdings auch Aussetzer herbeiführen, wie sich in einem Fall gezeigt hat.
Es entstehen Datenverluste, weil vielleicht irgendwo die Bandbreite nicht ausreicht. In diesem Fall zeigt die Eigenschaftsseite des DVBViewer Filters Diskontinuitäten an. Aufnahmen sind davon auch betroffen. Dagegen lässt sich im DVBViewer GE leider kaum etwas unternehmen.
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