Sender, die das Internet als Verbreitungsweg nutzen, lassen sich mit jedem internetfähigen PC ohne zusätzliche Hardware empfangen, und die Auswahl ist riesig: Weltweit gibt es hunderte TV- und Zehntausende Radiosender, die jeden Bedarf und Musikgeschmack abdecken. Der DVBViewer GE integriert ab Version 3.6 Internet-TV und -Radio nahtlos in die bekannten Mechanismen für den DVB-Empfang. Die Sender können in der Senderliste und der Favoritenliste gespeichert werden. Aufnahmen sind ebenso möglich wie Bild in Bild und Timeshift, von Radiosendern gelieferte Zusatzinformationen wie Interpret und Titel gelangen als EPG-Daten verkleidet zur Anzeige. Dieses Kapitel beschreibt, wie Sie die Senderliste mit Internet-Sendern füllen.
Voraussetzungen | Was zu erwarten ist | Stream- und TS Stream-Stammordner | Hinzufügen von Sendern | Internetradio aufnehmen | Fehler beim Tunen
Bevor Sie sich mit Internet-Empfang
befassen, überprüfen Sie bitte sorgfältig, ob die
folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
Installation des DVBViewer GE ab Version 3.6.
Installation der aktuellen LAV Filters (der DVBViewer GE braucht die 32-Bit-Version). Der LAV Quellfilter ist für die Wiedergabe von Streaming-Formaten erforderlich, die der DVBViewer Filter nicht beherrscht. Außerdem stellt die Installation sicher, dass die erforderlichen Decoder im System vorhanden sind.
Unter „Einstellungen/ Optionen/ DirectShow/ Renderer/Decoder/ MP3 Decoder“ sollte der LAV Audio Decoder, ffdshow oder der AC3 Filter eingestellt sein, auf keinen Fall jedoch System Default oder MP3 Decoder DMO, sonst gibt es bei Internet-Radio mit MP3 Audio keinen Ton. Für AAC ist der LAV oder Microsoft Decoder geeignet.
„Einstellungen/ Optionen/ Allgemein/ Automatische Sender-Aktualisierung“ sollte eingeschaltet sein, damit der DVBViewer GE bei neu hinzugekommenen Sendern die Senderdaten automatisch erkennt.
Der einfachste Weg, sofort mit Internet-Empfang zu beginnen, ist der Import von Senderlisten im INI-Format, die in den Unterordnern „Internet TV“ und „Internet Radio“ des DVBViewer GE-Pakets enthalten sind. Sie importieren sie in die DVBViewer GE-Senderliste, indem Sie die entpackten INI-Dateien mit der Maus in die Senderliste ziehen oder die Import-Funktion verwenden. Zur Verfügung stehen:
HLS Deutsch.ini: Deutschsprachige TV-Sender, die
das HLS-System verwenden (HTTP Live Streaming für Mobilgeräte).
Enthalten sind die meisten deutschen Öffentlich-Rechtlichen
sowie einige Privatsender.
HLS Deutsch Lokal.ini: Deutschsprachige lokale
TV-Sender und offene Kanäle, die HLS verwenden.
HLS International.ini: Eine große Anzahl
ausländischer TV-Kanäle, die HLS verwenden.
HbbTV Deutsch.ini: Bis auf wenige Ausnahmen
deutschsprachige TV-Sender aus HbbTV-Portalen, die einen reinen
Transportsrom ohne HLS liefern. Darunter zahlreiche Lokalsender, die
auch in der Kategorie „HLS_Deutsch Lokal“ zu finden
sind, aber via HbbTV mitunter in besserer Qualität, da sie für
stationären Empfang mit internetfähigen Fernsehgeräten
ausgelegt sind.
Public Web Radio.ini enthält alle
deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Radiosender
(einschließlich Österreich und Schweiz), dazu BBC.
Private Web Radio.ini enthält über 300
private deutsche Sender alphabetisch sortiert.
Die Möglichkeiten reichen jedoch noch wesentlich weiter. Die nächsten Abschnitte beschreiben, wie Sie die Sammlung erweitern.
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Während Internet Radio schon lange etabliert ist und sich meist problemlos empfangen lässt, sieht es bei Internet TV teilweise anders aus. Allein schon die deutlich höhere Datenrate, die der Sender jedem einzelnen Zuschauer separat liefert, sorgt gelegentlich für Probleme. Wer die Zuverlässigkeit von DVB-Empfang gewohnt ist, muss sich umstellen. Perfektionisten, die jeden Bildruckler und Aufnahmefehler als persönliche Beleidigung empfinden, fangen mit Internet TV am besten gar nicht erst an. Denn hier herrschen raue Sitten. Was bei Internet TV alles passieren kann:
Streaming-Server oder Leitungen sind überlastet und liefern nur
noch tröpfchenweise Daten, wenn überhaupt. Der Empfang
stockt, das Bild bleibt stehen. Besonders gerne in der
Internet-Hauptverkehrszeit zwischen 18:00 und 22:00 Uhr. Man sollte
nie fest damit rechnen, dass man seine Lieblingssendung via Internet
vollständig sehen oder aufnehmen kann.
Manchmal begrüßt einen beim Einschalten eines Senders ein
Hinweis "Aus rechtlichen Gründen kann die laufende Sendung
nicht angezeigt werden". Dem Sender fehlen die Rechte für
eine Verbreitung im Internet. Hinzu kommt Geoblocking. Sendungen
oder ganze Sender dürfen nicht außerhalb der
Landesgrenzen gezeigt werden. Wer hofft, deutsche Sender via
Internet im Ausland empfangen zu können, muss mit
Einschränkungen rechnen.
Wer die Bildqualität mancher DVB-Kanäle grottenschlecht
findet, wird sehen: Das ist noch zu toppen. Manche
Streaming-Angebote sind mit minimaler Video-Datenrate auf
Mobilempfang zugeschnitten, ohne Rücksicht darauf, ob
Bilddetails in Blockartefakten untergehen. Mitunter fügen
Encoder-Bugs ihren Senf in Form regelmäßiger Störungen
hinzu. Kurz gesagt, es gibt in dem Bereich krasse
Qualitätsunterschiede, von ansehnlichem HD bis zur
ungenießbaren Pixelmatsche.
Eine saubere TV-Wiedergabe braucht Zeitstempel (PTS) im Datenstrom.
Das vom DVBViewer verwendete DirectShow-System reagiert sehr
ungehalten, wenn die nicht stimmen. Manche Internet-Sender tun
alles, um die Wiedergabe komplett zum Erliegen zu bringen. Da läuft
die mitgesendete Zeitreferenz (PCR) zu schnell oder zu langsam, die
Zeitangaben springen wild hin und her... es gibt aber Gegenmittel.
Mehr dazu in einem der folgenden Abschnitte.
Das Bildseitenverhältnis scheint manchen Internet-Sendern
vollkommen egal zu sein. Nicht nur, dass 16:9 als 4:3 und umgekehrt
gesendet wird - es treten auch exotische Varianten wie 5:4 auf. Das
Resultat: Eier- und Plattköpfe... man kann das im DVBViewer
natürlich manuell korrigieren (Einstellungen ->
Bildseitenverhältnis). Trotzdem nervig.
"Live" ist relativ... insbesondere HLS hinkt dem
DVB-Empfang 30 bis 45 Sekunden hinterher. Wer den Torjubel beim
Nachbarn hört, kann sich also noch schnell ein Bier holen, ohne
das Ereignis zu verpassen. Manche Sender machen aus der Not eine
Tugend. Beim Ersten und ZDF kann man zum Beispiel einen bis zu einer
halben Stunde verzögerten Stream abrufen – nützlich,
wenn man für eine Sendung zu spät nach Hause kommt. Dazu
später mehr.
Teletext, EPG und Untertitel? Fehlanzeige. Mehr gibt es dazu nicht
zu sagen.
Zusammengefasst: Internet TV kann herkömmliche Empfangswege nicht ersetzen. Als alleinige TV-Quelle ist es vielleicht für anspruchslose Gelegenheits-Fernseher geeignet, ansonsten eher als Ergänzung zum DVB-Empfang. Wer gelegentlich während einer laufenden Aufnahme einen anderen Sender sehen will, ohne in einen weiteren Tuner zu investieren, ist damit gut bedient. Und im lokalen oder weltweiten TV-Angebot zu stöbern macht Spaß. Insgesamt eine interessante Sache, wenn man nicht zu viel erwartet.
Möchte man über die Verwendung vorgefertigter Senderlisten hinausgehen, ist es wichtig, zu verstehen, wie Internet-Empfang im DVBViewer GE organisiert ist. Das wichtigste Element eines Stream-Eintrags in der Senderliste ist seine Adresse (URL). Das kann zum Beispiel eine mit https:// beginnende Internet-Adresse sein, oder auch der Pfad einer Datei auf der lokalen Festplatte, wie D:\Aufnahmen\Sportschau.ts.
Es gibt in der DVBViewer GE-Senderliste zwei Typen von Stammordnern, die Streams aufnehmen. Wie ein Eintrag behandelt wird, hängt davon ab, in welcher Art Stammordner er sich befindet:
Einträge in TS Stream-Stammordnern mit
lila Icon werden grundsätzlich als Live Streams mit dem
DVBViewer Filter abgespielt und lassen sich wie DVB-Sender aufnehmen,
als Bild in Bild anzeigen usw.. Das gilt auch für Einträge,
die auf lokale TS-Dateien verweisen. Falls die URL / der Pfad etwas
angibt, das keinen Transportstrom liefert, erscheint beim
Wiedergabeversuch die Fehlermeldung „Kein TS Stream Format“
im OSD.
Einträge in Stream-Stammordnern mit
türkisen Icon und einer Internet- bzw. Netzwerk-Adresse
werden mittels externer Komponenten (LAV / Microsoft Sourcefilter)
wiedergegeben. Einträge mit einem Dateipfad werden auf
gewöhnliche Weise als Datei abgespielt. Aufnehmen, Bild in Bild
und weitere vom DVB-Empfang gewohnte Funktionen stehen hier nicht zur
Verfügung. Dafür ermöglicht diese Art Stammordner die
Wiedergabe von Formaten, die keinen DVB-ähnlichen Transportstrom
liefern, und bietet für lokale Dateien
Wiedergabelisten-Funktionalität. Mehr dazu später.
Kurz gesagt sind Stream-Stammordner
für jegliche Art Media-Streams und -Dateien geeignet (sofern es
im System DirectShow-Komponenten gibt, die damit umgehen können).
TS Stream-Stammordner
sind dagegen speziell für DVB-ähnliche Quellen als eine
Untermenge der allgemeinen Streams gedacht.
Beide Arten von Stammordnern lassen sich im DVBViewer GE durch einen Rechtsklick in die Senderliste und Anwahl von „Neuer Stammordner/ TS Stream“ bzw. „Neuer Stammordner/ Stream“ erzeugen. Einträge können Sie ab DVBViewer GE 3.6.2 mit der Maus oder Ausschneiden / Einfügen von einem Stream-Stammordner-Typ in den anderen verschieben.
Was kann der DVBViewer GE alles als DVB-ähnlichen
TS Stream
mit Aufnahmemöglichkeit usw. verarbeiten? Eine ganze Menge:
Einfaches HTTP Streaming eines Transportstroms. Es
wird gerne von Sendern verwendet, die über DVB-T oder Satellit
erreichbar sein wollen, jedoch ohne die enormen Kosten dieser
Verbreitungswege. Sie sind dann in HbbTV-Portalen anwählbar.
Die Video- und Audio-Daten kommen jedoch via Internet. Kennt man die
Adresse, geht es auch ohne HbbTV-fähigen Fernseher. Weiterhin
kann man im Heimnetzwerk gestreamte TS-Dateien auf diese Weise
empfangen.
HLS (HTTP Live Streaming). Ein
von Apple für iPhone und IPad erdachtes und deshalb von
zahlreichen Sendern unterstütztes Streaming-System.
Es liefert einen mit M3U-Playlisten verwalteten segmentierten
Transportstrom. Die ursprüngliche Idee dahinter ist adaptives
Streaming: Mobilgeräte können je nach verfügbarer
Datenrate die Bildqualität bzw.
Auflösung dynamisch ändern. Dies unterstützt der
DVBViewer GE jedoch nicht. Standardmäßig wählt er
immer die höchste Qualität - für den stationären
Betrieb meistens angemessen.
Wie man notfalls die Datenrate manuell herunterschraubt, kommt
später zur Sprache.
Internetradio mit MP3/AAC Audio:
Den Inhalt dieser HTTP Streams verpackt der DVBViewer GE intern in
einen Transportstrom. Höhere Programmschichten sehen ihn dann
als DVB-Radio an und packen ihn wieder aus (also wie
Weihnachten...). Nur wenige Sender verwenden andere Formate wie
Windows Media Audio (WMA) oder Ogg Vorbis. Sie lassen sich nicht als
TS Stream behandeln und müssen in der DVBViewer GE-Senderliste
als allgemeiner Stream
ohne Aufnahmemöglichkeit gespeichert werden.
UDP/RTP Multicast und Unicast, so wie von
T-Entertain und anderen Anbietern gegen Bezahlung verfügbar
(oder auch vom VLC als Streaming-Quelle im Heimnetzwerk). Diese
Methode wurde und wird vom DVBViewer bereits durch die Empfangsart
DVB-IPTV abgedeckt, aber im TS Stream-Rahmen auf eine neue Basis
gestellt, die besser handhabbar ist.
RTSP, sofern Sat>IP konform. Im TS Stream-Rahmen
arbeitet der DVBViewer GE als sogenannter Thin Client, der vom
Sat>IP-Server vorgefertigte und in einer Senderliste
bereitgestellte URLs verwendet (wie die in der vom Recording Service
erzeugten RTSP-Senderliste). Dies ist eventuell bei Sat>IP-Servern
nützlich, die keine andere Möglichkeit bieten. Der Betrieb
mit virtuellen Sat>IP- bzw. RTSP-Geräten, die den Standard
vollständig implementieren, ist jedoch wesentlich
leistungsfähiger und im DVBViewer GE vorzuziehen, wenn möglich.
Lokale TS-Dateien. Wenn man dem DVBViewer GE einen
lokalen Dateipfad als Adresse eines TS Streams angibt, verhält
er sich, als würde der Inhalt live gesendet. Das ist für
spezielle Zwecke nützlich. Mit einer Aufnahme lässt sich
für Tests der Live-Betrieb simulieren. Außerdem kann man
so eine TS-Datei im Bild-in-Bild-Fenster abspielen (allerdings ohne
Navigationsmöglichkeit), was mit dem DVBViewer sonst nicht
geht.
Alles, was nicht in eine der obigen Kategorien
fällt, muss sich zwingend in einem allgemeinen
Stream-Stammordner
befinden. Sonst gibt es beim Wiedergabeversuch nur eine
Fehlermeldung.
Für Internet-Empfang braucht man auf jeden Fall die Adresse (URL) des Streams, meistens beginnend mit https://.... Im Gegensatz zu spezialisierten Internet-Radioempfängern verfügt der DVBViewer GE über keine Radio-Datenbank-Anbindung. Es ist also Eigeninitiative erforderlich. Dies gilt noch mehr für Internet-TV. Während die Adressen von Internet-Radiosendern über spezialisierte Seiten leicht auffindbar sind, machen Internet-TV-Anbieter daraus oft ein Geheimnis. Zwar gibt es im Web TV-Adresslisten, die jedoch häufig veraltet sind oder über dubiose Seiten verbreitet werden. Deshalb befasst sich dieser Abschnitt hauptsächlich mit Internetradio. Wie man TV-Sendern mit Tricks die Stream-Adressen entlockt, kommt später zur Sprache.
Sie tragen eine Stream-Adresse in die DVBViewer GE-Senderliste ein, indem Sie die folgenden Schritte durchführen:
Ermittlung der Stream-Adresse:
Dabei
helfen Internetseiten, die nach Kategorien geordnete Sammlungen von
Radiostationen mit Suchfunktion bieten und die Stream-Adressen in
kleine Wiedergabelisten verpackt bereitstellen. Gut
geeignete Seiten
sind vTuner,
Shoutcast,
InternetRadio.com
oder
RadioFeeds.
Nun gilt es, herauszufinden, welche Stelle den Download-Link
für
die besagte Wiedergabeliste liefert – meistens
enthält er „m3u“ oder „pls“.
Das kann der Name des Radiosenders sein (bei
vTuner),
ein Play-Button (bei
Shoutcast)
oder ein mit „M3U“ beschrifteter Button
(bei
InternetRadio).
Ein Klick
darauf löst den Download der Wiedergabeliste im M3U- oder
PLS-Format aus, die die Streamadresse enthält - beides sind
Textformate, so dass man die Dateien mit einem Texteditor öffnen
und die Adresse kopieren kann.
Falls
der Browser die Wiedergabeliste nicht herunterladen, sondern mit
einem Programm öffnen oder sonst etwas damit machen will,
erzwingen Sie
den Download durch einen Rechtsklick auf den Link und Anwahl von
„Ziel speichern unter...“ im Kontextmenü. Alternativ
können sie auch die Download-Adresse der Wiedergabeliste direkt
in die Senderliste eintragen (Rechtsklick auf den Link im Browser und
z.B. „Link-Adresse kopieren“). Der DVBViewer GE besorgt
sich dann die enthaltene Stream-Adresse selbst.
Erzeugen eines
TS-Stream-Stammordners in
der Senderliste, falls noch keiner existiert oder Sie einen neuen
anlegen möchten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in die
Senderliste und wählen Sie im Kontextmenü-Untermenü
„Neuer
Stammordner/ TS Stream“ an.
Sie können neue Sender natürlich auch in einem bereits
vorhandenen TS Stream-Stammordner speichern.
Eingabe des Senders:
Selektieren
Sie einen geeigneten Kategorie-Ordner innerhalb eines TS
Stream-Stammordners (also Video, Audio oder einen der Unterordner)
und öffnen Sie die Eigenschaften mit einem Klick auf das Symbol
oder Alt + Eingabetaste. Der DVBViewer GE präsentiert daraufhin
ein leeres Formular für die manuelle Eingabe von Senderdaten.
Er braucht hier nur
die Adresse und einen Sendernamen. Der Kategoriename ist optional.
Lassen Sie den Rest unberührt. Ihn ermittelt der DVBViewer GE
selbst.
Ermittlung des Namens und der
direkten Adresse: Der
DVBViewer GE kann
bei
vielen
Internetradio-Sendern den Sendernamen ermitteln, nachdem Sie die
Download-Adresse der Wiedergabeliste oder
die Stream-Adresse eingetragen
haben. Klicken Sie auf „Ermitteln/
Sendername“.
Falls sich danach nichts tut, müssen Sie den Namen manuell
eintragen. Der Button „Direkte
Adresse“ ermittelt
die direkte Adresse eines Streams, falls Sie die Download-Adresse
einer Wiedergabeliste eingetragen haben oder der Server auf eine
andere Adresse umleitet. Der
Vorteil: Mit
der direkten Stream-Adresse geht die Anwahl des Senders am
schnellsten, da
der
DVBViewer GE nicht
mehrere Server kontaktieren muss.
Der Nachteil:
Wenn
sich die direkte Adresse ändert, funktioniert sie nicht mehr,
und sie müssen sie selbst aktualisieren.
Sender hinzufügen:
Ein Klick auf „Hinzufügen“
fügt den neuen Sender der
gewählten Senderlisten-Kategorie hinzu. Die noch fehlenden
Senderdaten ermittelt der DVBViewer GE spätestens, wenn Sie den
Sender anwählen.
Falls die
URL / der Pfad etwas angibt, das der DVBViewer GE nicht als
DVB-ähnlichen Transportstrom behandeln kann, erscheint beim
Wiedergabeversuch die Fehlermeldung „Kein
TS Stream Format“ im
OSD. Dies passiert auch bei Internet-Radiosendern, die etwas anderes
als MP3 oder AAC als Audioformat liefern.
Verschieben Sie in diesem Fall den Eintrag in einen allgemeinen
Stream-Stammordner
.
Dann kommt entweder der LAV Sourcefilter zum Einsatz (sofern
installiert), der durch
Verwendung der Bibliothek ffmpeg sehr
viele Formate beherrscht. Oder ein Microsoft Filter für die
Windows-eigenen Formate WMA und WMV. In beiden Fällen gibt es
allerdings keine Aufnahmemöglichkeit. Bitte
beachten: Die genannten
Komponenten können keine in Wiedergabelisten verpackten
Stream-Adressen verarbeiten. Hier ist also „Ermitteln/
Direkte Adresse“
Pflicht!
Wenn Ihr Browser (z.B. Firefox) mitspielt, gibt es noch eine besonders bequeme Methode, Sender in die Senderliste zu übernehmen:
Sender vom Browser in die Senderliste ziehen: Klicken Sie im
Browser auf den Link, halten Sie die die linke Maustaste gedrückt
und ziehen Sie ihn direkt in die DVBViewer GE-Senderliste - entweder
auf einen für Streams geeigneten Stammordner oder eine
bestimmte Position innerhalb.
Dies fügt ohne Umschweife die Link- oder Stream-Adresse der Senderliste hinzu. Allerdings nur mit dem richtigen Sendernamen, wenn der Link bzw. die Stream-Adresse im Browser als Sendername ausgeführt ist, so wie bei dem folgenden arabischen Kindersender (früher Al Jazeera Children's Channel):
Wenn der Browser Sendername und Link wie im folgenden Beispiel separat angibt, ist die Vorgehensweise etwas anders: Zunächst zieht man den Link in die Senderliste, der dort unschönerweise auch als Sendername erscheint. Um das zu korrigieren, markiert man den Sendernamen „4E TV“ mit der Maus, lässt die linke Maustaste los, klickt den markierten Text erneut an und zieht ihn auf den neuen Senderlisten-Eintrag. Der DVBViewer GE merkt, dass es sich nicht um eine Adresse handelt, und übernimmt den Text als Sendername:
4E TV
https://mail.tv4e.gr:1935/live/myStream.sdp/playlist.m3u8
Grundsätzlich gilt: Was im Bowser nicht als Link, sondern als Text ausgeführt ist, muss vor dem Ziehen markiert werden. Also auch Adressen, die keine Links sind. Hier als Beispiel der Lokalsender Radio Weser TV, der nur einen Teil des Tages sendet und es wegen miserabler Bildqualität nicht in die mitgelieferten Senderlisten geschafft hat. 320x240 auf einem Full HD Schirm muss man gesehen haben!
Radio Weser TV
rtmpt%3a//stream.radioweser.tv%3a1935/live
playpath=livestream2.sdp
Hier markiert man zunächst die
Adresse, zieht sie in die Senderliste, markiert dann den Sendernamen
und zieht ihn auf den neuen Eintrag.
Bei der
obigen Adresse gibt es übrigens zwei Besonderheiten. Erstens
handelt es sich um das Dreambox-Format.
Der DVBViewer GE verwandelt es automatisch in eine normale URL, indem
er „playpath=“ rauswirft und die Zeichenfolge „%3a“
durch einen Doppelpunkt ersetzt. Zweitens fängt die URL mit der
Protokollbezeichnung rtmp
an. Das bedeutet, sie ist für
einen Flash-Player gedacht. Flash kann der DVBViewer GE eigentlich
nicht. Viele Server bedienen jedoch auch die HLS-Schiene, wenn man
die URL etwas abändert. Das macht der DVBViewer GE automatisch.
Wer das Resultat sehen will, ruft in der Senderliste die
Eigenschaften des
Senders mit dem
Button unten links
auf.
Im mittleren Bereich „TS
Stream-Eigenschaften“ sieht
man die Adresse, die nun mit http anfängt. Hinten hat der
DVBViewer GE „playlist.m3u8“ angehängt. Sowas kann
funktionieren oder auch nicht. Es hängt vom Server ab. Wenn
es nicht funktioniert, hilft vielleicht ein Versuch über die
allgemeine Stream-Schiene
.
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In den Eigenschaften eines Audio-Stream-Eintrags
der Senderliste gibt es eine Checkbox: "Mit dem DVBViewer
Filter abspielbar (ermöglicht Aufnahmen)". Beim
Hinzufügen von Internet-Radiosendern wird der Haken
standardmäßig gesetzt.
Die Senderliste nimmt
hierbei optimistisch an, dass der Sender die Audiodaten als MP3 oder
AAC anliefert, was meistens stimmt. Beide Formate werden im DVBViewer
GE durch ein virtuelles Shoutcast-Gerät verarbeitet. Es
tut softwaremäßig so, als wäre es DVB-Hardware, und
verpackt die Audiodaten in einen DVB-konformen Transportstream. Der
Rest des Programms merkt kaum etwas von der Simulation. Deshalb
funktioniert auch alles, was sonst mit DVB-Radiosendern funktioniert,
auf gewohnte Weise - insbesondere die Wiedergabe mit dem DVBViewer
Filter sowie Aufnahmen und
Timeshift. Nur beim Sendersuchlauf muss der DVBViewer GE
passen.
Die Anzahl der virtuellen Shoutcast-Geräte ist im
DVBViewer GE theoretisch unbegrenzt. Deshalb können Sie mehrere
Sender gleichzeitig aufnehmen, so weit die Bandbreite reicht. 16
MBit-DSL transportiert rein rechnerisch 125 Radiosender mit der
MP3-typischen Datenrate von 128 kbps. Selbst wenn es netto nur für
die Hälfte langt, dürfte das fürs erste reichen.
Internet-Radio nimmt der DVBViewer GE verlustfrei
als MP3 oder AAC-Audiodatei auf, je nach dem, welche Art Audio der
Sender verwendet – es sei denn, Sie stellen in der
Rekorderkontrolle als
Aufnahmeformat „Immer TS“ ein. Dann erhalten Sie
eine TS-Datei, die dem Output des Shoutcast-Gerätes
entspricht.
Allerdings gibt es auch Streams in Formaten wie
Ogg oder Windows Media, mit denen das Shoutcast-Gerät nichts
anfangen kann. Wenn die automatische Sender-Aktualisierung aktiv ist
(siehe „Einstellungen/ Optionen/ Allgemein“), wird
der DVBViewer GE das Format beim Einschalten des Senders in den
meisten Fällen erkennen und den Haken bei "Mit dem
DVBViewer Filter abspielbar" gegebenenfalls selbst
entfernen. Wenn der DVBViewer Filter bzw. das Shoutcast-Gerät
das Format nicht bewältigt, delegiert der DVBViewer GE die
Wiedergabe an einen anderen Quellfilter, erkennbar an dem
deaktivierten Aufnahmeknopf im Hauptfenster. Aufnehmen geht dann nur
mit dem Audiorecorder Plugin.
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Wenn nach dem Einschalten eines Internet-Radiosenders im DVBViewer GE-Hauptfenster die Meldung „Fehler beim Tunen“ erscheint, ist keine Verbindung zum Server zustande gekommen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
Internet-Radiosender
können nur eine begrenzte Anzahl Hörer bedienen, je nach
Server-Kapazität. Ist sie überschritten, nimmt der Server
keine Verbindung mehr an (aus diesem Grund kann Internetradio andere
Verbreitungswege nicht vollständig ersetzen). Oft funktioniert
es wieder, wenn man es etwas später erneut probiert.
Der
Sender ist nur zeitweise aktiv, z.B. zu bestimmten Tageszeiten oder
bei wichtigen Ereignissen.
Der
Sender existiert nicht mehr. Da im Prinzip jeder einen
Internet-Radiosender betreiben kann, gibt es auch eine entsprechende
Fluktuation.
Die
Streamadresse hat sich geändert. Man muss sie neu herausfinden
und im DVBViewer GE korrigieren.
Der
Server braucht länger als die standardmäßigen drei
Sekunden, die der DVBViewer GE auf eine Antwort wartet. Sie können
die Wartezeit probeweise mit dem Programm Tweaker.exe
ändern. Die Einstellung „Verbindungs-Timeout
für Internet-Radio“ bestimmt
in Millisekunden, wie lange der DVBViewer versucht, eine Verbindung
mit dem Server aufzubauen.
Andere Internetradio-Fehler sind Aussetzer bei der Wiedergabe. Dafür gibt es zwei Ursachen:
Die Daten treffen zu unregelmäßig
ein – erst zu spät, und dann zu viele auf einmal. In dem
Fall zeigt die Eigenschaftsseite
des DVBViewer Filters eventuell die Fehlermeldung „Graph
too late“, aber keine Diskontinuitäten. Aufnahmen sind
davon nicht betroffen. Für Abhilfe sorgt eventuell ein größerer
Empfangspuffer. Er lässt sich mit dem Programm
Tweaker.exe ändern. Zuständig
ist die Einstellung „Puffergröße
für Internet-Radio“.
Sie bestimmt die Größe des Empfangspuffers in kB. Der
Standardwert 0 entspricht der Betriebssystem-Standardgröße
für TCP-Verbindungen. Sie können den Wert probeweise auf
48, 64 oder sogar 128 kB setzen. Eine übertriebene Größe
kann allerdings auch Aussetzer herbeiführen, wie sich in einem
Fall gezeigt hat.
Es
entstehen Datenverluste, weil vielleicht irgendwo die Bandbreite
nicht ausreicht. In diesem Fall zeigt die Eigenschaftsseite
des DVBViewer Filters Diskontinuitäten an. Aufnahmen sind
davon auch betroffen. Dagegen lässt sich im DVBViewer GE leider
kaum etwas unternehmen.
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